Interview mit dem deutschen Auslandspfarrer Ralf Haska
17. Januar 2015
Aus Kiew, der Hauptstadt der Ukraine, wird an diesem Sonntag der ZDF-Fernsehgottesdienst ausgestrahlt (18. Januar ab 9.30 Uhr). Es geht um “Würde”: Menschen aus der deutschen evangelischen Gemeinde St. Katharina erzählen, wie sie vor einem Jahr die “Revolution der Würde” erlebt haben und Pfarrer Ralf Haska spricht in seiner Predigt davon, wie würdevoll Menschen einander begegnen können – und Gott selbst den Menschen.
Ein frohes Neues Jahr! Was wünschen Sie sich für ihre Familie, Ihre Gemeinde und die ganze Ukraine für 2015?
Ralf Haska: Was alle Menschen hier verbindet, ist der Wunsch nach Frieden. Das Jahr 2014 war für die Ukrainer ein sehr schweres Jahr. Auch als Gemeinde befanden wir uns in einer angespannten Ausnahmesituation. Ich kenne Menschen, die sich um Angehörige sorgen, die als Zivilisten im Osten des Landes ausharren müssen. Die alte Mutter will nicht weg von dort, weil sie ihr einziges Eigentum, das kleine Häuschen, schützen will. Erst vor kurzem hörte ich von einer Freundin, dass einer ihrer Freunde bei den Kämpfen getötet wurde. Und so geht das Sterben weiter. Da ist der Wunsch nach einem Ende des Krieges, nach einem Ende des Sterbens, einfach nach Frieden überwältigend aktuell.